City & Guilds
Ein Erfahrungsbericht von Angelika Westermann
Sicher ist es Ihnen auch schon so gegangen: Sie lesen etwas von einer Patchwork-
oder Textilkünstlerin, und irgendwo fällt das Stichwort von der Ausbildung bei
City & Guilds. Und Sie fragen sich, was das wohl bedeuten möge.
Vielleicht sind Sie auch schon einen Schritt weiter gegangen und haben sich
informiert, um was es sich da handeln mag. Inzwischen gibt es meines Wissens
zwei Stellen, wo man im Online-Verfahren eine entsprechende Ausbildung machen
kann: Zum einen gibt es eine entsprechende Schule in London, zum anderen wird
diese Schulung auch von zwei sehr bekannten Künstlerinnen und ihren
Mitarbeiterinnen angeboten, nämlich von Linda und Laura Kemshall. Wenn es Sie
interessiert, dann schauen Sie mal auf die entsprechende Internet-Seite:
www.lindakemshall.com Wahrscheinlich sind Sie, so wie ich auch, von der Vielfalt
der Kursmöglichkeiten ganz überwältigt.
Nachdem ich mich sehr intensiv mit diesem Angebot beschäftigt hatte, habe ich
mich entschlossen, dieses Abenteuer zu wagen. Angemeldet habe ich mich für einen
Kurs mit dem Hauptziel, Design im Zusammenhang mit Patchwork zu erlernen. Die
Kosten sind nicht gerade auf der preiswerten Seite, wobei das erste Modul
aufgrund der Anmeldegebühr (180 ₤) am teuersten ist. Was dafür geboten wird, ist
allerdings allererste Sahne, wie man so schön sagt.
Sollte man die Zeit haben, quasi ein Vollzeitstudium zu absolvieren, dürfte man
den entsprechenden Abschluss nach ca. 2 Jahren geschafft haben. Sollten Sie, so
wie ich, diese Ausbildung quasi „nebenher“ – also neben dem echten Leben –
machen wollen, verlängert sich diese Zeit um ein Beträchtliches. Allerdings
bietet die Ausbildung im Online-Verfahren einen großen Vorteil: Sie wählen sich
ihre Arbeitszeit ganz und gar selbst. Wie schnell oder langsam Sie arbeiten, ist
völlig Ihnen überlassen. Selbst sehr lange Pausen (bei mir waren es zuletzt
mehrere Monate) sind völlig unproblematisch: Man nimmt ganz einfach wieder
Kontakt zu seinem Supervisor auf, und weiter geht’s.
Einen Stolperstein gibt es allerdings: Der Unterricht findet natürlich komplett
auf Englisch statt. Das bedeutet, dass man nicht nur in der Lage sein muss, auch
etwas komplexere Texte gut verstehen zu können. Man muss auch fähig sein, selbst
Texte auf Englisch zu verfassen. Es werden beispielsweise kleinere Aufsätze
erwartet.
Ein kleiner Einblick gefällig? Das erste Modul zum Thema Design beschäftigt sich
sehr ausführlich mit Farben. Hierzu wird eine Arbeit erwartet, bei der zum
Beispiel über die psychologische Bedeutung der Farbe Schwarz zu schreiben ist.
Außerdem werden Sammlungen in unterschiedlichen Farben angelegt. Man muss einen
Farbkreis in Acrylfarben erstellen, es wird aquarelliert, man muss Stoff färben
(wieder im Farbkreis), in einem späteren Schritt gilt es, eine Collage in freier
Applikationstechnik zu fertigen. Dieses erste Modul gliedert sich in 15
Lektionen auf, so dass man sich am Ende wirklich sehr intensiv mit dem Thema
Farben auseinandergesetzt hat.
Es ist sehr interessant und spannend. Man kann die Sache drehen und wenden wie
man will, im Prinzip handelt es sich tatsächlich um ein Kunststudium mit einem
speziellen Schwerpunktthema. Die Anforderungen sind hoch, aber dafür ist der
Abschluss, wenn man ihn denn erlangt, eine echte Auszeichnung.
Autorin/Fotos:
Angelika Westermann - vielen herzlichen Dank dafür!
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