Der Kerber Verlag fasst es so zusammen: „Claire Morgans Skulpturen erschüttern unsere Vorstellung von einer klar in Natur und Kultur getrennten Welt. Sie lässt die Natur in den Kunstkontext einbrechen, indem sie Plastikschnipsel, Pflanzensamen und tote Körper in eine minimalistische Ordnung bringt. Diese vermeintliche geometrische Klarheit bricht die Künstlerin durch präparierte Tiere, die das Künstliche, Konstruierte mit Leben und Tod durchsetzen. So erschafft Morgan mit ihren Räumen und öko-poetischen Skulpturen einen Rückzugsort für die Natur als Stillleben, das uns die gefährdete Schönheit und Fragilität ihrer Fauna empfindlich nahebringt.“
Der 160-seitige Katalog besticht zunächst durch eine Fülle von wunderbaren Fotografien: Ausstellungsansichten, einzelne Exponate, Close-Ups aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Es bleiben keine Wünsche offen. Der Text gliedert sich in einen englisch- und einen deutschsprachigen Teil, farblich durch hellen bzw. dunklen Hintergrund voneinander abgehoben. An den Anfang gestellt finden wir zunächst ein Interview, in dem die Museumsdirektorin und zugleich Kuratorin der Ausstellung, Dr. Andrea Jahn, die Künstlerin ausführlich zu Wort kommen lässt. Wie war der Weg zu dieser Ausstellung, welches die Motive, wie hat sie ihr Vorhaben konkret umgesetzt?
Dass sich diese exzeptionelle Schau mit der Zerstörung unserer Natur, mit der Fragilität unserer gesamten Erde auseinandersetzt, dürfte auf den ersten Blick klar sein. Aber das ist noch zu einfach, noch längst nicht alles. Claire Morgan, die für diese herausragende Ausstellung auch als Tierpräparatorin tätig ist, bringt noch viele ihrer Gedanken und Facetten ins Gespräch, die die Betrachtung der Ausstellung noch reicher macht. Dazu kommen noch weitere Abhandlungen verschiedener Autoren, ebenfalls auf Englisch und mit deutscher Übersetzung, die das Ganze noch mehr in den künstlerischen Kontext rücken.
Alles in allem eine wirkliche Empfehlung.
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