Hilfe, mein Quilt hängt nicht gut!

 

Trotz aller Mühe und Sorgfalt beim Nähen und Quilten passiert es immer wieder, dass das gute Stück einfach nicht gut, das heißt nicht flach an der Wand hängt. Wellen, Falten, abstehende Kanten trüben das Bild. Was nun? Folgende Tipps kann man ausprobieren:

 

Aufhängung an der oberen Kante:

Einzelne Schlaufen oder eine andere Aufhängung an einzelnen Punkten führen bei größeren Stücken automatisch dazu, dass der Quilt nicht ganz flach hängen kann. Ein etwas besseres Ergebnis erreicht man, wenn die Anzahl der Schlaufen (oder der Aufhängepunkte) erhöht und damit dichter zusammen gelegt wird.

Soll der Quilt jedoch ganz flach an der Wand hängen, kommt man nicht darum herum, das Gewicht der ganzen Arbeit auf eine tragfähige flache Holzleiste oder –stange, oder, bei transparenten Quilts, auf eine Leiste aus Plexiglas, die nahezu so breit wie der ganze Quilt ist, gleichmäßig zu verteilen. Dazu wird entlang der oberen Kante ein stabil genähter Stofftunnel angebracht, durch den die Leiste durchgeschoben wird. Die Leiste bemisst man etwa 5 – 7 cm kürzer als die Quiltbreite. Wenn man sie beidseitig durchbohrt, hat man gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, den Quilt unsichtbar aufzuhängen: etwa mit Nägeln in der Wand oder mit den Haken und Seilen eines Galerieaufhängesystems. Das Maß des Stofftunnels richtet sich nach der Länge der Leiste und der Position der durchbohrten Löcher – sie sollten seitlich aus dem Tunnel herausschauen, damit ohne Falten, die diesmal durch das Zusammenschieben entstehen würden, gehängt werden kann.

 

Bei leichten Wellen über den ganzen Quilt kann man Folgendes probieren:

Man breitet den Quilt flach liegend auf einem Teppich aus und steckt ihn rundherum am Rand entlang in Abständen von etwa 5 cm an der Unterlage fest. Wenn erforderlich, darauf achten, dass die Kanten gerade und rechtwinklig ausgerichtet sind. Dann führt man ein dampfendes Bügeleisen darüber, nicht bügeln, sondern den heißen Dampf einwirken lassen. Den Quilt aufgesteckt lassen, bis er komplett trocken ist. Man kann den Quilt auch mit feuchten Tüchern bedecken und das Ganze trocknen lassen. Achtung jedoch bei Verdacht auf abfärbende oder ausblutende Stoffe!

 

Eine weitere bewährte Lösung des Problems besteht darin, den Fall des Quilts durch ein Gewicht günstig zu beeinflussen. Dazu auch am unteren Ende des Quilts einen Tunnel samt eingeschobener Leiste anbringen. Bei leichten Stoffen bietet sich hier auch an, einen Tunnel mit einem Bleiband aus dem Gardinengeschäft anzunähen oder das Bleiband, das übrigens in verschiedenen Gewichten und am Meter erhältlich ist, gleich rückseitig in das Binding (das ist die äußere umgeschlagene Einfassung) zu integrieren. So lässt sich bei Bedarf der Quilt auch problemlos falten und verschicken. Dies sorgt auch dafür, dass die untere Kante nicht mehr absteht.

 

Wenn sich die seitlichen Kanten wellen:

Wellen sich die seitlichen Kanten, so kann man am Binding entlang mit der Hand quilten und den Faden leicht anziehen – mit etwas Fingerspitzengefühl gelingt es damit, die Wellen oder die Spannung auszugleichen. Wenn das nicht hilft, wird der Streifen für das Binding zu lang bemessen sein. Dann abtrennen und neu arbeiten. Wie – siehe weiter unten.

 

Vorbeugen ist besser als heilen – Tipps, damit es beim nächsten Projekt nicht passiert:

 

Dünnere Vlieseinlagen verwenden. Durch das Quilten zieht sich der Quilt etwas zusammen, wird also kleiner, dies wird bei dickeren Vliesen mehr sichtbar.

 

In gleichmäßiger Dichte überall quilten, auch auf den Randstreifen (Border).

 

Frei geschnittene, kurvige Formen, die nicht flach liegen wollen, durch sehr dichtes Quilting „bändigen“, d.h. die überschüssige Weite dadurch auf eine Fläche gleichmäßig verteilen.

 

Wellen, die dadurch entstehen, weil der Außenrand des Quilttops doch etwas länger ist, werden durch ein Binding in gleicher Länge nicht beseitigt. Daher den Streifen für das Binding geringfügig kürzer zuschneiden und dadurch die überschüssige Länge einhalten (auf das Binding gleichmäßig verteilen). Das heißt, die Länge des Streifens für das Binding nicht am Rand entlang messen, sondern exakt längs und quer durch die Mitte des Quilts. Dies auf dem Streifen markieren und die Zugaben für die Konstruktion der Ecken nicht vergessen!

 

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