Birgitta Petschek-Sommer / Ulrike Schwarz (Hrsg.): Die Handtasche
Katalog zu den Ausstellungen „Kleine Kultgeschichte eines Frauenlieblings“ im Stadtmuseum Deggendorf und zum „Wettbewerb für Handwerk und Design“ im Handwerksmuseum Deggendorf vom 18.10.2005 – 5.3.2006
Die Handtasche – die beste Freundin einer Frau, Statussymbol und Spiegel ihrer Seele zugleich – ist Kult. Jede Frau hat – mindestens – eine. Es gibt sie in unzähligen Variationen: chic, weiblich, geliebt, praktisch, abgetragen, winzig, schräg und schrill und aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt.
Diesem Kultobjekt haben die Deggendorfer Museen eine zweiteilige Ausstellung gewidmet, die noch bis zum 5. März 2006 zu sehen ist. Während im Stadtmuseum die Geschichte der Handtasche im Spiegel der Mode zu verfolgen ist, überraschen im Handwerksmuseum 137 Exponate – die von einer Jury ausgewählten Ergebnisse eines vorangegangenen Wettbewerbs, den das Handwerksmuseum 2005 ausgeschrieben hatte. Es finden sich hier Taschen für alle Gelegenheiten und Lebensalter. Die Ideen der WettbewerbsteilnehmerInnen zeugen von einem fast als grenzenlos zu bezeichnenden Einfallsreichtum: vom klassischen Chic bis zur ausgeflippten Extravaganz, von pfiffig bis praktisch ist alles vertreten.
Der 64-seitige, farbig bebilderte Katalog zeigt sie nach einer kurzen Einführung alle: aus Leder oder Filz, aus Lockenwicklern oder Wäscheklammern, aus Stroh, Pappe, Tannenrinde, aus Gummi, Folien und Stoffen der unterschiedlichsten Herkunft, sogar aus Glasstäbchen, Fahrradreifen und Edelstahl sind die guten Stücke gefertigt.
Natürlich hat jedes Exponat ein ganz eigenes Design: so kann man die Größe der „Zip-Tasche, die aus einem einzigen, sehr langen Reißverschluss besteht, ganz einfach variieren, die „Tarntasche DIN A 4“ ist zugleich ein tragbarer Sitz, die aus Badematten-Gummi konstruierte „Anti-Rutsch-Tasche“ ist ideal für Bad und Sauna, saugt sie sich doch an glatten, feuchten Oberflächen fest, während das Modell „schnief“ durch ein eigens angebrachtes Fach für Taschentücher speziell für schnupfende Menschen gedacht ist. In der „granny-bag“ braucht Oma nicht lange zu suchen, denn Erinnerungsfotos, Rosenkranz, Stricknadeln und Tablettenfächer sind außen angebracht, wohingegen „Storch“ jungen Müttern gleichzeitig als Handpuppe dienen kann und damit gleichzeitig ein Spielobjekt für den Nachwuchs darstellt. Es ist unmöglich sie alle zu erwähnen, die aus Schwämmen, Sicherheitsgurten, LKW-Planen Hergestellten, die am Handgelenk zu tragenden ... am besten, man sieht sie sich vor Ort oder eben in dem empfehlenswerten Katalog an. Dieser ist für 10 EUR zzgl. Versandkosten bei den Museen erhältlich.
Birgitta Petschek-Sommer/Ulrike Schwarz (Hrsg.): Die Handtasche, Stadtmuseum Deggendorf/Handwerksmuseum Deggendorf, 2005/06, 10 EUR, museen@deggendorf.de