In
Band 5 ihrer Workshopheft-Reihe stellt Bärle Söllner zwei Farben vor, die eine
Fülle von Anwendungsmöglichkeiten eröffnen: Transferfarbstoffe und Artist’s
Paintstiks, auch als „Ölfarbe in Stiftform“ bezeichnet.Bärle Söllner: Transferfarben und Artist’s Paintstiks
In
Band 5 ihrer Workshopheft-Reihe stellt Bärle Söllner zwei Farben vor, die eine
Fülle von Anwendungsmöglichkeiten eröffnen: Transferfarbstoffe und Artist’s
Paintstiks, auch als „Ölfarbe in Stiftform“ bezeichnet.
Transferfarben kommen zu diesem Namen, weil ihre färbenden Bestandteile in Wasser gelöst zunächst auf Papier aufgetragen und von diesem in einem nächsten Schritt durch die Hitzeeinwirkung des Bügeleisens auf Synthetikstoffe übertragen - transferiert - werden. Dabei heften sich die Farbpartikel direkt an die Fasern, wodurch der Griff des Stoffes nicht verändert wird. Weiterer Vorteil: Alle künstlerischen Techniken für die malerische Gestaltung von Papieren können für einzigartige Stoffdesigns genutzt werden. Bei Beachtung von wenigen Grundregeln gelingt dies kinderleicht.
Die Paintstiks hingegen enthalten Pigmente, die mit trocknenden öl- und wachshaltigen Bindemitteln vermengt sind und dadurch auf vielen Materialien, auch auf nahezu allen Stoffen haften. Man kann damit zeichnen oder die Farbe mit Hilfe eines Pinsels vermalen, was einen dünnen Farbauftrag erlaubt. Hier kommen andere reizvolle Techniken zum Einsatz, die aber ebenso zu außergewöhnlichen Gestaltungen einladen.
Die Autorin geht auf den folgenden Seiten ausführlich auf verschiedene Fabrikate, Materialien und vielfältige Techniken ein, wovon etwa ein Drittel der insgesamt 24 Seiten den Paintstiks gewidmet sind. Will man sich, wie immer, wenn auch der Zufall mitspielt, vom Ergebnis nicht nur überraschen lassen, ist die Anfertigung von Proben und auch deren Dokumentation ratsam. Hier wie bei der gut nachvollziehbaren Beschreibung der Techniken, wie z.B. Folien-, Abklatsch-, Druck- und Reservierungstechniken, aber auch das Schichten von Lagen, Manipulationen durch die Hitze des Embossingföhns, Frottage und Schablonieren, kann man von Wissen und Praxis der Autorin profitieren, jeweils detailliert in Wort und Bild dargelegt.
Überhaupt zeichnet sich auch dieses Heft wie schon seine Vorgänger durch exzellente Farbfotos aus, die den sehr gut verständlich geschriebenen Text auf motivierende Weise komplettieren. Die Beschreibungen und Erklärungen spiegeln nicht nur die immense Erfahrung der Fachfrau wieder, sondern beweisen auch, wie einfallsreich und geschickt die verschiedenen Materialien und Techniken angewandt werden. Insgesamt ist das Heft, das durch Glossar, Kopiervorlage für Schablonen und weiterführende Empfehlungen abgerundet wird, wieder eine Einladung an alle Experimentierfreudigen, etwas zu wagen, Spaß zu haben und zu außerordentlichen Ergebnissen zu kommen. Man darf zu Recht auf das nächste Thema dieser Reihe gespannt sein!
Bärle Söllner: Transferfarben und Artist’s Paintstiks, Textile Mixed Media Techniken Band 5, 2009, 13,50 EUR
Heft und Materialien erhältlich bei Christine Köhne, Quilt Et Textilkunst, Sebastiansplatz 4, 80331 München, www.quiltundtextilkunst.de
Zur Besprechung von Band 3, Angelina und Fusible Film
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